GRIMME Landmaschinenfabrik
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1969 ENTSTAND DER ERSTE SELBSTFAHRER

Im Jahr 1969 entstand die Idee, selbstfahrende Erntemaschinen bei GRIMME zu entwickeln.

Franz Grimme senior, Vater des jetzigen Eigentümers Franz Grimme, kombinierte einen Deutz Traktor mit einem einreihigen Kartoffelroder der Europa-Standard Serie. Die Hinterräder des Traktors wurden demontiert und auf die modifizierte Achse des Roders montiert. Der Antrieb erfolgte per Kettenantrieb. Damit entstand beim ersten Prototyp ein sehr wendiger, übersichtlicher und zugleich bodenschonender Selbstfahrer. Bereits im selben Jahr wurde dieser Prototyp auf der DLG Ausstellung und in England vorgeführt. Hier ging die Maschine allerdings baden und das im wahrsten Sinne des Wortes, denn beim Rücktransport fiel die Maschine aufgrund von falschen Befestigungen am Kran in das Hafenbecken und ruht noch heute dort. Ein zweiter Prototyp wurde mit einem MF Traktor kombiniert.

Aufgrund der sehr positiven Resonanz erfolgte ein weiterer Selbstfahrer. Der erste vollständig eigenentwickelte zweireihige selbstfahrende Kartoffelroder der DS Serie wurde in den Markt eingeführt. Der DS 100 hatte einen 3,5 Tonnen Bunker und einen 100 PS Deutz Motor. Die Überladevariante DS 80 hatte einen 80 PS Deutz Motor. Bis 1985 wurden über 250 Maschinen gebaut. Zum 150-jährigen Jubiläum des Unternehmens im Jahre 2011 schenkte die Belegschaft Franz Grimme einen komplett restaurierten DS 100, der heute auf dem Werksgelände in Damme steht.

1988 folgte die dritte Generation mit dem zweireihigen DLS 1700 mit Überladeelevator. Dieser wurde bis 1994 gebaut. Da die Nachfrage nach selbstfahrender Erntetechnik Mitte der 90er Jahre einbrach, erfolgte kein unmittelbarer Nachfolger des DLS 1700.

1997 kam der zweireihige gezogene Bunkerroder SE 150-60 mit patentiertem Multifunktionsband auf den Markt. Die Stimmen nach einer selbstfahrenden Variante waren sofort geweckt.

Bereits 1998 entstand der 280 PS starke Prototyp, basierend auf dieser SE-Technik, der SF 150-60. Ein Jahr später erschien der 326 PS starke vierreihige Überladeroder SF 3000, der dank verschiebbarer Kabine eine bis heute unerreichte Sicht auf die Rodeaggregate und Aufnahme erlaubte. Die Rodetechnik basierte auf der noch heute gebauten vierreihigen gezogenen Variante, der GV 3000.

2001 präsentierte GRIMME die zweireihigen Varianten SF 1700 DLS und SF 1700 GBS, die bis 2008 bzw. 2009 gebaut wurden.

Ebenfalls im Jahr 2001 präsentierte GRIMME einen Meilenstein in der selbstfahrenden Kartoffelerntetechnik. Der 490 PS starke TECTRON 415 mit 15 Tonnen Großbunker und bodenschonenden Gurtbandlaufwerken konnte aus der Gare roden. Die DLG Goldmedaille und die Auszeichnung "Maschine des Jahres 2002" erhielt diese Revolution der Erntetechnik auf Anhieb. Für noch mehr Absiebleistung wurde 2009 der TECTRON 410 mit 10 Tonnen Bunker entwickelt.

2003 stieg GRIMME in die Rübenerntetechnik ein. Mit dem sechsreihigen Rübenroder MAXTRON 620 mit 20 Tonnen Bunker gelang es dem Unternehmen, ein völlig neues Konzept im Markt zu etablieren. Roden aus der Gare, ganzflächige Absiebung, Gurtbandlaufwerke und unerreichte Wendigkeit sind bis heute einzigartige Merkmale des Maschinenkonzeptes.
Ergänzt wurde die Rübentechnik im Jahr 2009 durch die sechs-, acht- und neunreihige REXOR Serie.

2007 begann die Erfolgsgeschichte der VARITRON Baureihe mit einer zweireihigen Grundmaschine. Gleich drei Varianten sind für die unterschiedlichsten Anforderungen entwickelt worden und noch heute erhältlich. Der Kunde kann zwischen einer
Überladevariante ohne Bunker, einem 2 Tonnen Zwischenbunker oder einem 7 Tonnen Überladebunker wählen. Bis heute einzigartig ist die hohe Kombinationsmöglichkeit der
verschiedensten Trenngeräte, die den VARITRON zu einem absoluten Multitalent unter allen Bedingungen macht. Auf der Agritechnica 2011 wurde die vierreihige Variante mit einem 7 Tonnen Bunker vorgestellt. Bis heute kann der Kunde zwischen sehr bodenschonenden Gurtbandlaufwerken oder großvolumigen Rädern wählen. Sowohl die VARITRON als auch die REXOR Reihe ist in der zweiten Generation in der Platinumausstattung erhältlich.

2017 präsentierte das Familienunternehmen das neue Flaggschiff in der Kartoffeltechnik, den vierreihigen VENTOR 4150 mit 15 Tonnen Großbunker. Die Maschine des Jahres 2018 wurde zudem mit der DLG Silbermedaille für das neuartige Rodekonzept ausgezeichnet. Erstmalig ist es gelungen, das marktführende Ernteprinzip aus den zweireihigen SE-Varianten in einen Vierreiher zu integrieren. Mit dem Hundegang ist zudem eine einzigartige Bodenschonung bei Radfahrzeugen integriert.

Seit 50 Jahren entwickelt und produziert GRIMME Selbstfahrer und hat mit vielen Meilensteinen die Selbstfahrtechnik geprägt und prägt sie noch heute. Gebaut werden diese großen Maschinen in dem 2011 errichteten Selbstfahrerwerk im Niedersachsenpark an der Autobahn 1 zwischen Bremen und Osnabrück. Über 100 hochqualifizierte Mitarbeiter sorgen dafür, dass trotz sehr hoher Variantenvielfalt und Komplexität, immer das richtige Teil an die richtige Stelle kommt. Mit der Übernahme des dänischen Herstellers ASA-LIFT sind seit 2013 auch selbstfahrende Erntemaschinen für Zwiebeln, Möhren, Schnittlauch, Rote Bete, Porree, etc. im Programm der GRIMME Gruppe. 

 

 

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